In den Boom Zeiten der freien Ferse gab es von vielen etablierten Herstellern mehrere Modelle spezieller Telemark Ski. Teilweise sogar nochmal extra für Damen und Herren. Sicher wollte man damals auch ein Stück vom Image der Telemarker abhaben und den wachsenden Markt bedienen. Lang ist´s her.
Haben Telemarker spezielle Ansprüche an ihre Ski ? Auf alle Fälle : Die Übertragung der Kräfte ist mit freier Ferse, speziell auf den Innenski deutlich reduziert. Die Kontaktfläche ist kleiner, die Schuhe sind weicher und beweglicher und weniger direkt. Der Kraftschluss über die Fersenfixierung entfällt komplett.
Entscheidend für das Steuerpotential eines Skis ist neben der Taillierung der Flex, also die Möglichkeit durch Körpereinsatz und Belastung den Ski durchzubiegen und somit den Radius zu bestimmen. Zudem spielt der Flexverlauf, also die Kurve die der Ski unter Belastung macht eine wichtige Rolle. Ein größerer Flexradius ergibt einen Ski mit einem größeren Sweetspot, der Bereich in dem der Ski variabel steuerbar bleibt.
Bei harten, zäh flexenden Ski kommt man mit freier Ferse da eventuell an Grenzen.
Diese Parameter reguliert der Skihersteller durch das Layup der verwendeten Materialien. Werkstoffe die den Ski härter machen, wie Titanal, Carbon oder diverse andere Metalle, sollten in Ski fürs Telemarken nicht zu üppig vorhanden sein.
Zum Glück sind die meisten Freeride Ski heute sehr vielseitig ausgelegt und in der Regel etwas weicher abgestimmt. Dadurch gutmütiger und variabler zu steuern, mit leichten Einbußen bei den Eigenschaften auf hartem Untergrund. Also zum Telemarken in der Regel sehr gut geeignet.
Fast genauso unproblematisch ist es bei den Tourenski. Hier geht es eher darum zu klären, ob der Materialaufbau unter der Bindung stabil genug ist, damit die Telemarkbindung durch die Zusatzbelastungen am Zehenteil nicht ausreissen.
Bei den pistenorientierten Ski ist das etwas komplexer. In diesem Segment gibt es ein großes Angebot an sehr straffen, teilweise aus dem Rennlauf stammenden Ski. Als Telemarker gilt es da ganz genau zu wissen, was man Skifahrtechnisch kann und vom Ski erwartet.
Bei den Längen kann man sich 1:1 an den Empfehlungen für Alpinski orientieren. Im Zweifel eher das längere Modell wählen, denn zu kurze Ski verhaken sich im Ausfallschritt gerne mal.
